Im Folgenden stellen wir dir nun den Dreh- und Angelpunkt unseres Vereins vor – die Projekte, die wir in Indien unterstützen. Jedes von ihnen hat seinen individuellen Schwerpunkt und uns auf besondere Weise beeindruckt. Unsere Zeit dort war für uns eine ebenso bewegende wie nachhaltige Erfahrung. Wir empfehlen jedem, der sich eine solche Reise irgendwie ermöglichen kann, einen Besuch in diesen Einrichtungen – allein die Kinder sind es wert.
(Street Kids‘ Community Villages)
...wurde 1984 von Matthew Norton, später Sriman Manihara, gegründet, welcher in Großbritannien aufwuchs und im Alter von 16 Jahren von zu Hause floh, um dem in seinen Augen unterdrückenden Schulsystem zu entkommen. Er selbst war in dieser Zeit ein Jahr lang obdachlos. Heute besteht das Projekt aus einem Dorf für Mädchen, Amodini, und einem für Jungen, Prema Vihar. Neben diesen Einrichtungen, die dauerhafte Unterkünfte und ein neues zu Hause für die Kinder darstellen, gibt es einen Night Shelter, Santosh Bhavan, der als erste Anlaufstelle dient. Insgesamt betreut das Projekt ca. 200 Kinder im Alter von 5 – 19 Jahren, die von zu Hause geflüchtet sind, auf der Straße leben und/oder im Chaos eines indischen Bahnhofs von ihren Familien getrennt wurden. Das Besondere: seit dem Tod Maniharas, genannt pataji (=Vater) engagieren sich auch Menschen in der Leitungsebene, die selbst ehemalige Straßenkinder sind, einst im Projekt lebten und durch SKCV eine neue Perspektive erhielten. Sie haben es geschafft, den Spendenschwerpunkt von Großbritannien auf Indien zu verlagern und SKCV somit nachhaltiger und unabhängiger zu machen.
Weitere Informationen unter: www.skcv.org
(Vasavya Mahila Mandali)
...setzt sich seit mehr als 40 Jahren mit einer Vielzahl von Projekten für die Stärkung der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Stellung von Frauen, Kindern und Jugendlichen ein und ist damit ein absoluter Ausnahmeverein in Indien. Der Fokus liegt u.a. in der Hilfe für Kinder, die selbst von HIV und Aids betroffen sind und/oder Familienangehörige, nicht selten beide Elternteile, dadurch verloren haben. Unser VMM-Partnerprojekt setzt genau dies etwas außerhalb von Vijayawada in Form eines Kinderdorfes um. Hier lebt eine Gemeinschaft aus 70 bis 90 Mädchen, welche alle direkt oder indirekt von Aids betroffen sind. Ihnen soll ein weitestgehend normales Leben ermöglicht werden. In der indischen Bevölkerung ist das Wissen über HIV und Aids bzw. die Übertragung der Krankheit nach wie vor kaum vorhanden, was zu Vorurteilen und teilweise unbegründeter Angst führt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass gerade die betroffenen Mädchen ausgestoßen und auch das Kinderdorf von Außenstehenden eher gemieden wird. Umso größer ist die Freude über jeden Besuch. Wir fühlten uns dort mehr als willkommen und hatten eine wunderbare Zeit, die uns darin bestärkt, VMM als Vorreiter von Gleichberechtigung und Aufklärung und speziell das Mädchendorf zu unterstützen.
Weitere Informationen unter: www.vasavya.org
(Children Toy Foundation)
...wurde 1982 in Mumbai von Devendra Shivlal Desai gegründet, einem passionierten Schachspieler, dessen Hauptgeschäft der Papierverkauf ist. Der heute in die Jahre gekommene, ledige und kinderlose Herr erzählt gern, dass die Spiele für ihn seine Kinder seien und er sich mit der Spielebibliothek so verbunden fühle, als sei er mit ihr verheiratet. Seit mehr als 20 Jahren sammelt er Spenden in Form von Spielen jeder Art, die er alle natürlich auch selbst mit kindlicher Begeisterung ausprobiert. Kein Besuch in seinem Office vergeht, ohne mindestens ein Spiel mit ihm gespielt zu haben. Doch nicht nur der Gründer, auch die Organisation selbst, ist mehr als überzeugend. Die Spielebibliothek hat es sich zur Aufgabe gemacht, Slumkindern, die oft nur von eigenem Spielzeug träumen können, die Möglichkeit zum gemeinsamen Spielen zu geben. Dazu hat die Organisation vier, in ihrer Art einzigartige, Busse gestaltet, die in den jeweiligen Stadtgebieten Halt machen, prall gefüllt mit Spielen und Plüchtieren – sogar die Außenwände der Fahrzeuge können als Spielfläche verwendet werden. Für viele der Kinder, die davon profitieren, ist es die einzige unbeschwerte Zeit in einem oft sehr harten Alltag. Darüber hinaus ist es der Spielebibliothek gelungen, in mehreren Slumschulen eigene Spielzimmer zu etablieren. Dort werden ebenfalls hunderte von Spielen und Spielzeug gelagert, das zu festgelegten Zeiten unter der Leitung und Aufsicht äußerst engagierter Mitarbeiterinnen der Spielebibliothek zum Einsatz kommt. Auch Tanz und Gesang ist fester Bestandteil dieser Spielstunden. Insgesamt hat es die Spielebibliothek unserer Ansicht nach unbedingt verdient, in Zukunft weiter gefördert und unterstützt zu werden.
Weitere Informationen unter: www.childrentoyfoundation.org
(Navajeevan Bala Bhavan)
...ist Teil des Don Bosco-Ordens und wurde 1989 von Pater Thomas Koshy gegründet. Im Jahr 2013 fand ein offizieller Führungswechsel statt: die Leitung übernimmt von nun an Father Balashowry, der sich denselben Zielen verschrieben hat wie Father Koshy und seit einigen Jahren für Navajeevan arbeitet. Die Vision des Vereins ist eine Gesellschaft, in der das Wohl des Kindes und dessen Recht auf Leben, Schutz, Entwicklung und Beteiligung respektiert und gelebt wird. Zu diesem Zweck hat Navejeevan im Laufe der letzten Jahre viele Kinderhilfsprojekte ins Leben gerufen. Im Bahnhof, der mit ca. 200 Zügen täglich einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Südindiens darstellt, ist die Organisation mit einem kleinen Shelter vertreten. Mitarbeiter der Organisation lesen gezielt Kinder auf, die entweder schon als Obdachlose hierher kamen oder die gerade erst durch den Trubel der Menschenmassen von ihren Angehörigen getrennt wurden. Allein während unseres kurzen Besuchs bekamen wir mit wie innerhalb weniger Minuten zwei neue Jungen zum Shelter gebracht wurden, zwei weitere waren kurz davor angekommen. Auch im Mädchen- und Jungendorf von Navajeevan konnten wir einen Nachmittag verbringen und lernten neben den aufgeschlossenen Kindern auch ein paar Freiwillige kennen. Die Organisation ist größter Anlaufpunkt für Freiwilligenarbeit in Vijayawada und beschäftigt ständig ca. 5 bis 11 Volontäre in den verschiedenen Projekten.
Falls auch du aktive Hilfe leisten und dich als Freiwillige/r engagieren willst, vermitteln wir dir gern den Kontakt zu Navajeevan.
Weitere Informationen unter: www.njbb.org
...ist eine Organisation, die sich, wie der Name schon verrät, am Wirken der Missionarin Mutter Teresa orientiert, welche für ihre aufopferungsvolle Hilfe für Obdachlose, Arme und Kranke 1979 den Friedensnobelpreis erhielt. Die Schwestern des Ordens folgen dem beeindruckenden Beispiel der Namensgeberin und leisten in mehreren Einrichtungen in Vijayawada herausragende Arbeit, z.B. in einem Heim für Tuberkulosekranke, die ohne die Fürsorge der Schwestern weder die Chance auf soziale noch medizinische Unterstützung hätten. Für "du für alle" liegen besonders zwei der Projekte im Fokus: eine Pflegestation für schwerstbehinderte Kinder, die von der indischen Gesellschaft komplett ausgestoßen werden sowie ein Jungendorf. Hier leben die 8- bis 18jährigen als Gemeinschaft zusammen, vergleichbar mit SKCV.
"du für alle" e.V.
c/o Friedo Hehmann
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